courses:lehrende:fortbildung_rassismus:lerneinheit:le02:start
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* Ihre Erfahrungen in die aktuelle wissenschaftliche Forschung zu dem Thema einzuordnen. | * Ihre Erfahrungen in die aktuelle wissenschaftliche Forschung zu dem Thema einzuordnen. | ||
- | ==== Algorithmizität in der der Kultur der Digitalität | + | ==== Algorithmen und soziale Medien |
Kowalski hat im Jahr 1979 eine vielzitierte Definition des Begriffs Algorithmus vorgelegt. Ein Algorithmus besteht demnach aus der Summe der Komponenten „Logik“ und „Kontrolle“. „Logik“ umfasst dabei das Wissen, das über ein Problem vorhanden ist, und „Kontrolle“ beschreibt die Art und Weise, wie dieses Wissen eingesetzt wird, um dieses Problem zu lösen. Die Effizienz des Algorithmus lässt sich steigern, indem die Kontrollkomponente angepasst wird (Kowalski, 1979, S. 425). In der Definition wird die durchaus vielversprechende Rolle der Algorithmen als Problemlöser (Introna, 2016, S. 21) in der digitalisierten Gesellschaft sichtbar. Eine wichtige Aufgabe ist es, den Informationsfluss des Internets zu reduzieren und für die menschliche Wahrnehmung sichtbar zu machen. Oder wie es das Unternehmen Google formuliert: „Sie durchsuchen Milliarden von Webseiten im Suchindex und präsentieren dir die relevantesten und nützlichsten Ergebnisse in Sekundenschnelle“ (Google Ireland Limited, 2019, o.S.). Die Algorithmen der sozialen Medien schlagen ihren Nutzer*innen Lesenswertes vor oder produzieren in Form sogenannter Bots passgenau für entsprechende Nutzer*innengruppen eigene Nachrichten. Geolokationsdaten ermöglichen es, die Nachrichtenauswahl zusätzlich anzupassen, je nachdem, wo sich die Nutzer*innen gerade aufhalten. | Kowalski hat im Jahr 1979 eine vielzitierte Definition des Begriffs Algorithmus vorgelegt. Ein Algorithmus besteht demnach aus der Summe der Komponenten „Logik“ und „Kontrolle“. „Logik“ umfasst dabei das Wissen, das über ein Problem vorhanden ist, und „Kontrolle“ beschreibt die Art und Weise, wie dieses Wissen eingesetzt wird, um dieses Problem zu lösen. Die Effizienz des Algorithmus lässt sich steigern, indem die Kontrollkomponente angepasst wird (Kowalski, 1979, S. 425). In der Definition wird die durchaus vielversprechende Rolle der Algorithmen als Problemlöser (Introna, 2016, S. 21) in der digitalisierten Gesellschaft sichtbar. Eine wichtige Aufgabe ist es, den Informationsfluss des Internets zu reduzieren und für die menschliche Wahrnehmung sichtbar zu machen. Oder wie es das Unternehmen Google formuliert: „Sie durchsuchen Milliarden von Webseiten im Suchindex und präsentieren dir die relevantesten und nützlichsten Ergebnisse in Sekundenschnelle“ (Google Ireland Limited, 2019, o.S.). Die Algorithmen der sozialen Medien schlagen ihren Nutzer*innen Lesenswertes vor oder produzieren in Form sogenannter Bots passgenau für entsprechende Nutzer*innengruppen eigene Nachrichten. Geolokationsdaten ermöglichen es, die Nachrichtenauswahl zusätzlich anzupassen, je nachdem, wo sich die Nutzer*innen gerade aufhalten. | ||
- | Stalder (2017) beschreibt Algorithmizität als eines der dominierenden Prinzipien in der Kultur der Digitalität. | + | Dabei stellt der Suchalgorithmus nur eine von vielen Einsatzmöglichkeiten dar, die deutlich machen, dass die Kontrollkomponente der Algorithmen von IT-Unternehmen allumfassend definiert wird: Algorithmen machen uns Vorschläge beim Online-Einkauf, |
- | Hieraus entstehen neue Aufgaben für die geographische Bildung. Neben technischem Wissen werden Fähigkeiten wie Kreativität und die Bereitschaft mit Unsicherheit umzugehen benötigt, um an der digitalisierten Welt teilhaben zu können. Darüber hinaus erhält auch die Fähigkeit Bedeutung, kreativen Widerstand gegen Algorithmen | + | |
+ | Eine besondere Folge der Social-Media-Algorithmen ist das Phänomen, das allgemein als Filterblase bekannt ist. Pariser (2012), der diesen Begriff geprägt hat, versteht darunter die durch Algorithmen | ||
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==== Literatur: ==== | ==== Literatur: ==== | ||
+ | * Cotter, Kelley. 2019. „Playing the visibility game: How digital influencers and algorithms negotiate influence on Instagram.“ New Media & Society 21 (4): 895–913. doi: | ||
+ | * Daniels, Jessie. 2018. „The Algorithmic Rise of the “Alt-Right”.“ Contexts 17 (1): 60–65. doi: | ||
+ | * Gillespie, Tarleton. 2014. „The Relevance of Algorithms.“ In Media technologies: | ||
* Google Ireland Limited (2019). So funktioniert die Google-Suche | Suchalgorithmen. Verfügbar unter URL (https:// | * Google Ireland Limited (2019). So funktioniert die Google-Suche | Suchalgorithmen. Verfügbar unter URL (https:// | ||
- | * Introna, | + | * Introna, |
- | * Kowalski, | + | * Introna, Lucas D. 2017. „Die algorithmische Choreographie des beeindruckbaren Subjekts.“ In Algorithmuskulturen: |
- | * Stalder, | + | * Kowalski, |
+ | * Stalder, | ||
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