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courses:sus:biosprit:lerneinheit:le03

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courses:sus:biosprit:lerneinheit:le03 [2016/06/10 13:06] dekacourses:sus:biosprit:lerneinheit:le03 [2016/06/23 18:01] (aktuell) – [LE03: Humangeographie I: Produktion und Konsumption von Biotreibstoffen] johlip
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 ===== LE03:  Humangeographie I: Produktion und Konsumption von Biotreibstoffen  ===== ===== LE03:  Humangeographie I: Produktion und Konsumption von Biotreibstoffen  =====
  
-In dieser Lerneinheit geht es darum, den in den letzten Jahren gestiegenen Flächenverbrauch nachwachsender Rohstoffe mit der Produktion und dem Verbrauch von Bioethanol in Verbindung zu setzen, um die Problematik der Konkurrenzsituation zwischen dem Nutzpflanzenanbau für Biokraftstoffe und für die Nahrungsmittelproduktion zu thematisieren+In dieser Lerneinheit werden Sie den in den letzten Jahren gestiegenen landwirtschaftlichen Flächenverbrauch nachwachsender Rohstoffe mit der Produktion und dem Verbrauch von Bioethanol in Verbindung setzen, um die potentiellen Risiken der Expansion des Anbaus von Energiepflanzen auf den Zugang zu landwirtschaftlichen Flächen zu bewerten.
  
 ==== Inhalte ==== ==== Inhalte ====
  
-In dieser Lerneinheit werden Sie den in den letzten Jahren gestiegenen Flächenverbrauch nachwachsender Rohstoffe mit der Produktion und dem Verbrauch von Bioethanol in Verbindung zu setzen, um die Problematik der Konkurrenzsituation zwischen dem Nutzpflanzenanbau für Biokraftstoffe und für die Nahrungsmittelproduktion zu thematisieren. Lernende erarbeiten selbstständig die Entwicklung von Produktion und Konsumption (Verbrauch) von Biotreibstoffen auf unterschiedlichen Maßstabsebenen im zeitlichen Verlauf und erstellen Graphen, um diese übersichtlich darzustellen+Sie werden sich mit der weltweiten Entwicklung der Produktion und Konsumption von Biotreibstoffen zwischen den Jahren 1990 und 2012 auseinandersetzen. Hierfür werden Sie verschiedene Datensätze auf dem Internetportal der [[http://www.eia.gov|U.S. Energy Information Administration (EIA)]] analysieren. Zudem erhalten sie einen Einblick in das Beziehungsgefüge zwischen dem Anstieg des Flächenverbrauchs für die Herstellung von Biotreibstoffen und den damit verbundenen Risiken bezüglich des Zugangs zu landwirtschaftlichen Flächen für die lokale Bevölkerung
  
 ==== Materialien ==== ==== Materialien ====
-  *[[courses:sus:crowdsourcing:arbeitsblatt:a01-1|A01-1: Human Computation – Definition]]     +  *[[courses:sus:biosprit:arbeitsblatt:a03-1|A03-1: Produktion und Konsumption von Biotreibstoffen im zeitlichen Verlauf]]
-  *[[courses:sus:crowdsourcing:arbeitsblatt:a01-2|A01-2: Mechanical Turk – Analyse]] +
-  *[[courses:sus:crowdsourcing:arbeitsblatt:a01-3|A01-3: Human Computation und Crowdworker]]+
  
  
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 Nach Abschluss der Lerneinheit können Sie Nach Abschluss der Lerneinheit können Sie
  
-  * erläutern, dass es seit den 2000er Jahren zu einer erheblichen Zunahme der Produktion und Konsumption von Biotreibstoffen kam.+  * erläutern, warum es seit den 2000er Jahren zu einer Zunahme der Produktion und Konsumption von Biotreibstoffen kam.
   * Daten zur Entwicklung von Produktion und Konsumption von Bioethanol graphisch darstellen und analysieren    * Daten zur Entwicklung von Produktion und Konsumption von Bioethanol graphisch darstellen und analysieren 
   * begründen, welche Ursachen der Anstieg von Produktion und Konsumtion von Biotreibstoffen hat.    * begründen, welche Ursachen der Anstieg von Produktion und Konsumtion von Biotreibstoffen hat. 
-  * erläutern, welche Risiken, bezogen auf den Zugang zu Land, durch die Expansion des Anbaus von Energiepflanzen entstehen. +  * bewerten, welche potentiellen Risiken, bezogen auf den Zugang zu Land, durch die Expansion des Anbaus von Energiepflanzen entstehen. 
  
    
 ==== Weltweiter Flächenverbrauch und regionale Unterschiede hinsichtlich Produktion und Konsumption von Bioethanol ====  ==== Weltweiter Flächenverbrauch und regionale Unterschiede hinsichtlich Produktion und Konsumption von Bioethanol ==== 
  
-Die weltweite Nachfrage nach Bioethanol hat im Kern zwei Ursachen. Dies ist zum einen, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und zum anderen, dass durch die Verwendung von Bioethanol die Umweltbelastung reduziert werden soll. Das Argument bezüglich des Klimaschutzes geht von der Annahme aus, dass beim Verbrennen der Biotreibstoffe nur die Menge an Kohlenstoffdioxid frei gesetzt wird, welche die Pflanzen im Rahmen des Wachstums in einer relativ kurzen Zeitphase zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Diese Annahme ist aber umstritten, da oftmals nicht die Gesamtökobilanz, wie z.B. der Energieinput bezüglich der landwirtschaftlichen Produktion und der Energieumwandlung, in die Berechnung einfließt. Diese Berechnungen variieren zudem je nach geographischem Standort und Nutzpflanze. Insgesamt ist festzustellen, dass "hinsichtlich der Ökobilanz von Bioethanol und anderen Biokraftstoffen noch ein großer Forschungsbedarf" (BERNHARDT, 2006, 27) besteht. Auch der WBGU (2009) kommt zu einer ähnlichen Einschätzung: "Aufgrund der großen +Die weltweite Nachfrage nach Bioethanol hat im Kern zwei Ursachen. Dies ist zum einen, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und zum anderen, dass durch die Verwendung von Bioethanol die Umweltbelastung reduziert werden soll. Das Argument bezüglich des Klimaschutzes geht von der Annahme aus, dass beim Verbrennen der Biotreibstoffe nur die Menge an Kohlenstoffdioxid frei gesetzt wird, welche die Pflanzen im Rahmen des Wachstums in einer relativ kurzen Zeitphase zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Diese Annahme ist aber umstritten, da oftmals nicht die Gesamtökobilanz, wie z.B. der Energieinput bezüglich der landwirtschaftlichen Produktion und der Energieumwandlung, in die Berechnung einfließt. Diese Berechnungen variieren zudem je nach geographischem Standort und Nutzpflanze. Insgesamt ist festzustellen, dass "hinsichtlich der Ökobilanz von Bioethanol und anderen Biokraftstoffen noch ein großer Forschungsbedarf" [[http://germanwatch.org/de/2688|(BERNHARDT, 2006, S. 27)]] besteht. Auch der WBGU (2009) kommt zu einer ähnlichen Einschätzung: "Aufgrund der großen Komplexität und Dynamik des Themas, des hohen Maßes an wissenschaftlicher Unsicherheit und der Vielzahl von Interessen ist es bisher nicht gelungen, eine integrierte Einschätzung der Bioenergie als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung vorzunehmen" [[http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2008/wbgu_jg2008.pdf|(WBGU, 2009, S. 1)]]. Nichtsdestotrotz hat der Anbau von Biokraftstoffen seit den
-Komplexität und Dynamik des Themas, des hohen Maßes an wissenschaftlicher Unsicherheit und der Vielzahl von Interessen ist es bisher nicht gelungen, eine integrierte Einschätzung der Bioenergie als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung vorzunehmen" (S. 1). Nichtsdestotrotz hat der Anbau von Biokraftstoffen seit den+
 2000er Jahren massiv zugenommen. Dies hängt damit zusammen, dass der Erdölpreis gestiegen ist und somit nachwachsende Rohstoffe für die Ethanol-Herstellung wettbewerbsfähig geworden sind. Zu dieser Entwicklung gesellten sich noch seit Ende der 1990er Jahre veränderte politische Rahmenbedingungen. Die Europäische Kommission hat sich damals zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch 2000er Jahren massiv zugenommen. Dies hängt damit zusammen, dass der Erdölpreis gestiegen ist und somit nachwachsende Rohstoffe für die Ethanol-Herstellung wettbewerbsfähig geworden sind. Zu dieser Entwicklung gesellten sich noch seit Ende der 1990er Jahre veränderte politische Rahmenbedingungen. Die Europäische Kommission hat sich damals zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch
 zu steigern. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden dann auch Richtlinien zu einer Steigerung des Mindestanteils von zu steigern. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden dann auch Richtlinien zu einer Steigerung des Mindestanteils von
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 **Literatur:** **Literatur:**
  
-DOANA., RAMAKRISHNAN, +BERNHARDTD(2006). Ökobilanz von Bioethanol. Eine Literaturstudie.Herausgegeben von Germanwatch e. V. Berlin. Online (12.10.2015): http://germanwatch.org/de/2688  
 + 
 +WBGU (Wissenschaftlicher Beirat für globale Umweltfragen) (2009). Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung. Zukunftsfähige Bioenergie und nachhaltige Landnutzung. Berlin. Online (12.10.2015): 
 +http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2008/wbgu_jg2008.pdf 
courses/sus/biosprit/lerneinheit/le03.1465556807.txt.gz · Zuletzt geändert: 2016/06/10 13:06 von deka