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courses:sus:biosprit:lerneinheit:le04

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   * die Pro- und Contra-Argumente hinsichtlich der Produktion von Biotreibstoffen bewerten.   * die Pro- und Contra-Argumente hinsichtlich der Produktion von Biotreibstoffen bewerten.
  
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-==== Weltweiter Flächenverbrauch und regionale Unterschiede hinsichtlich Produktion und Konsumption von Bioethanol ====  
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-In dieser abschließenden Unterrichtsphase wird die gesellschaftliche 
-Diskussion um »Tank oder Teller«, die erstmals 
-2007 im Zuge des weltweiten Anstiegs der Lebensmittelpreise 
-entbrannt ist und in Mexiko z. B. zur »Tortilla-Krise« geführt 
-hat, thematisiert. In einem ersten Schritt geht es darum, dass 
-die Schüler/innen sich einen Überblick über die Thematik verschaffen. 
-Hierfür kann der Artikel »Die Hungertreiber. Ist Biosprit 
-aus essbaren Pfl anzen das ökologische Patentrezept?« 
-von SCHUH aus der Wochenzeitschrift »Die Zeit« vom 23. August 
-2012 analysiert werden (siehe http://www.zeit.de/2012/35/ 
-Oekologie-Biosprit-Lobby-Subvention). Um die vielfältigen Informationen 
-zu reduzieren, paraphrasieren die Lernenden in 
-Einzel- oder Partnerarbeit einzelne Abschnitte des Textes in 
-Schlüsselsätze, die an der Tafel oder mittels einer digitalen 
-kollaborativen Arbeitsplattform gesammelt werden. Nachdem 
-der Text auf diese Art und Weise in eine überschaubare Anzahl 
-von Schlüsselsätzen reduziert wurde, werden in einem zweiten 
-Schritt folgende Fragen an den reduzierten Text gestellt: 
-• Welche Vorteile werden bzgl. der Produktion von Biotreibstoffen 
-genannt? 
-• Welche Nachteile werden bzgl. der Produktion von Biotreibstoffen 
-genannt? 
-• Was ist die »Bushel-Barrel-Korrelation«? 
-• Wie verändern sich weltweit die landwirtschaftlichen Produktionsbedingungen 
-durch die Herstellung von Biosprit? 
-• Welche Maßstabsebenen müssen bei der Analyse des 
-Problems berücksichtigt werden? 
-• Welche Akteure handeln in diesem Problemfeld? 
-• Was sind die jeweiligen Interessen und Motive des Handelns? 
-• Wer verfügt über welche Form von Macht? 
-• Unter welchen Gesetzen wird gehandelt? 
-• Unter welchen soziokulturellen, ökonomischen und ökologischen 
-Bedingungen wird gehandelt? 
-• Welche Lösungsmöglichkeiten gibt es? 
-Die abschließende Diskussion kann im Rahmen einer Pro-Contra- 
-Debatte erfolgen. 
- 
-Die weltweite Nachfrage nach Bioethanol hat im Kern zwei Ursachen. Dies ist zum einen, dass die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert und zum anderen, dass durch die Verwendung von Bioethanol die Umweltbelastung reduziert werden soll. Das Argument bezüglich des Klimaschutzes geht von der Annahme aus, dass beim Verbrennen der Biotreibstoffe nur die Menge an Kohlenstoffdioxid frei gesetzt wird, welche die Pflanzen im Rahmen des Wachstums in einer relativ kurzen Zeitphase zuvor aus der Atmosphäre aufgenommen haben. Diese Annahme ist aber umstritten, da oftmals nicht die Gesamtökobilanz, wie z.B. der Energieinput bezüglich der landwirtschaftlichen Produktion und der Energieumwandlung, in die Berechnung einfließt. Diese Berechnungen variieren zudem je nach geographischem Standort und Nutzpflanze. Insgesamt ist festzustellen, dass "hinsichtlich der Ökobilanz von Bioethanol und anderen Biokraftstoffen noch ein großer Forschungsbedarf" [[http://germanwatch.org/de/2688|(BERNHARDT, 2006, S. 27)]] besteht. Auch der WBGU (2009) kommt zu einer ähnlichen Einschätzung: "Aufgrund der großen Komplexität und Dynamik des Themas, des hohen Maßes an wissenschaftlicher Unsicherheit und der Vielzahl von Interessen ist es bisher nicht gelungen, eine integrierte Einschätzung der Bioenergie als Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung vorzunehmen" [[http://www.wbgu.de/fileadmin/templates/dateien/veroeffentlichungen/hauptgutachten/jg2008/wbgu_jg2008.pdf|(WBGU, 2009, S. 1)]]. Nichtsdestotrotz hat der Anbau von Biokraftstoffen seit den 
-2000er Jahren massiv zugenommen. Dies hängt damit zusammen, dass der Erdölpreis gestiegen ist und somit nachwachsende Rohstoffe für die Ethanol-Herstellung wettbewerbsfähig geworden sind. Zu dieser Entwicklung gesellten sich noch seit Ende der 1990er Jahre veränderte politische Rahmenbedingungen. Die Europäische Kommission hat sich damals zum Ziel gesetzt, den Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch 
-zu steigern. Im Zuge dieser Maßnahmen wurden dann auch Richtlinien zu einer Steigerung des Mindestanteils von 
-Biokraftstoffen an allen verbrauchten Kraftstoffen erlassen. In Deutschland hat dies 2006 zur Einführung des Biokraftstoffquotengesetzes geführt, das seit 2007 eine Mindestverwendung von Biokraftstoffen vorsieht. Im Zuge dieser politischen und marktwirtschaftlichen Entwicklungen hat der landwirtschaftliche Flächenverbrauch für die Herstellung von Bio-Sprit in den letzten Jahren massiv zugenommen. 
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-**Literatur:** 
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-BERNHARDT, D. (2006). Ökobilanz  
courses/sus/biosprit/lerneinheit/le04.1465653250.txt.gz · Zuletzt geändert: 2016/06/11 15:54 von deka