Diese Sitzung widmet sich den rhetorisch-visuellen Strategien, die die sogenannte „Neue Rechte“ insbesondere auch in den sozialen Medien für die Gewinnung neuer Mitglieder und Sympathisant*innen nutzt.
Framing-Strategien der Neuen Rechten
Nach dieser Einheit
Unter dem Sammelbegriff der sog. „Neuen Rechten“ werden im bundesdeutsche Kontext politische Organisationen und Bewegungen wie bspw. die AfD, Pegida oder die Identitäre Bewegung verstanden. Den Ursprung der „Neuen Rechten“ sieht der Historiker Volker Weiß in einem „zunehmend von Krisen geprägte[m] Bürgertum“ (Weiß 2017, S. 10). Themen und Begriffe, die lange Zeit nur in der extremen Rechten zirkulierten plötzlich wieder in der gesamten Gesellschaft. Diese Rhetorik bedient sich jedoch eines neuen intellektuellen Anstrichs. Zum Beispiel wird statt dem flachen Slogan „Ausländer raus“ plötzlich eine „Remigration“ und „Ethnopluralismus“ gefordert (d.h. Menschen sollen dort leben, wo sie ethnokulturell vermeintlich hingehören). Die Idee, die hinter den Begriffen der Neuen Rechten steht, ist jedoch die gleiche: „unter der dünnen Oberfläche ihres poppigen Protestes finden sich die alten Inhalte und ein genauerer Blick zeigt, dass auch das provokante Vorgehen keineswegs neu ist.“ (ebd., S. 11). Ihr Hauptanliegen ist v.a. das Wachen über und die Verteidigung des „Eigenen“ (ebd., S. 234), der „eigenen“ Kultur, des „eigenen“ Territoriums. Parallelen lassen sich nach Weiß auch zu der „konservativen Revolution“ in der Weimarer Republik ziehen, die sich ebenfalls gegen Feminismus, Gleichstellung der Geschlechter, Liberalismus und einen demokratischen Staat wendete (Baader 2020, 131). Die Neue Rechte, oder auch „Alt-Right“, ist dabei kein bundesdeutsches Phänomen, sondern ist auch international (u.a. Ungarn, Italien, Frankreich, USA, Australien etc.) beobachtet und untersucht worden (z.B. Ebner & Davey 2018; Jakubowicz 2017). Die transnationale Vernetzung über die sozialen Medien ist hierbei zentral für die Zirkulation der rechten Ideologien, das Teilen und die Organisation von wirksamen Verbreitungsstrategien. Die Neue Rechte zeichnet sich u.a. also dadurch aus, dass sie in den sozialen Medien versucht neue Mitglieder und Sympathisant*innen zu gewinnen. Dabei nutzt sie subtile rhetorische sowie moderne mediale Strategien. In dieser Lerneinheit wird das sogenannte „Framing“ (vgl. Lakoff & Wehling 2008) fokussiert, also jene Rahmen („Frames“), die eingesetzt werden, um die eigene Ideologie möglichst subversiv und unter Zustimmung des gesellschaftlichen „Mainstreams“ in den öffentlichen Diskurs einführen zu können.
Präsentation
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