Perspektive des Frankfurt-Dreiecks: Gesellschaftliche und kulturelle Wechselwirkungen
Um an den fächerübergreifenden Lernbaustein anzuknüpfen, ist auch der Lernbaustein PoWi inhaltlich auf den Nahostkonflikt ausgerichtet. Aus Sicht der politischen Bildung fokussieren wir uns nun jedoch auf das Phänomen Fake News in sozialen Medien, das ins Zentrum des Frankfurt-Dreiecks gestellt (siehe Abbildung 1) und mit Blick auf gesellschaftliche und kulturelle Wechselwirkungen detaillierter beleuchtet wird. Die Wahl des Fachs und der Perspektive des Frankfurt-Dreiecks ist hierbei exemplarisch. Ebenso können andere Aspekte ins Zentrum gestellt und aus den anderen Perspektiven beleuchtet werden.
Der Israel-Palästina-Konflikt eignet sich gut, um ihn im Politikunterricht zu behandeln. Er knüpft an Inhaltsfelder des Fachs an. So ist bspw. Politik in einer globalisierten Welt (Thüringer Ministerium für Bildung, Sport und Jugend, 2012 S. 21) ein Inhaltsfeld im thüringischen Lehrplan sowie Reflexion der internationalen Konfliktbearbeitung vor dem Hintergrund des Völkerrechts (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildung München, 2016) im bayerischen Fachlehrplan, politische Konflikte vor dem Hintergrund Internationaler Beziehungen und Globalisierung (Hessisches Kultusministerium, 2011, S. 27) im hessischen Kerncurricula und globalisierte Strukturen und Prozesse in der Politik (Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2019, S.17) im nordrhein-westfälischen Kernlehrplan verankert. Zentraler Inhalt der politischen Medienbildung sind außerdem Fake News in sozialen Medien, die hier als Betrachtungsgegenstand des Frankfurt-Dreiecks verwendet werden. In Bayern sieht der Lehrplan der Oberstufe sogar explizit eine Unterrichtsreihe zu Reflexion der politischen Willensbildung im Medienzeitalter vor (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildung München, 2016) und auch in Nordrhein-Westfalen sind Medien in der digitalisierten Welt Bestandteil des Kernlehrplans (Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen, 2019, S.23). Deshalb soll der Umgang mit Falschnachrichten in sozialen Medien und die daraus resultierenden Konsequenzen für Gesellschaft und Individuum mithilfe der gesellschaftlich-kulturellen Perspektive des Frankfurt-Dreiecks analysiert, reflektiert und gestaltet werden.
Lernziele:
Arbeitsaufträge:
Aufgabe 1: Lesen Sie sich das zweite Kapitel des Berichts zur TikTok-Intifada der Bildungsstätte Anne Frank durch. Analysieren Sie, welche Probleme und Herausforderungen die Behandlung des Israel-Palästina-Konflikts in den sozialen Medien, speziell auf TikTok, für die Gesellschaft und einzelne Individuen entstehen. Untersuchen Sie auch, welche Partizipationsmöglichkeiten dadurch für die Nutzenden eröffnet werden.
Aufgabe 2: Lesen Sie auch den Artikel von zdfheute über palästinafeindliche Fake News. Analysieren Sie nun, welche Probleme und Herausforderungen auch solche Postings auf israelischer Seite in den sozialen Medien für die Gesellschaft und einzelne Individuen entstehen.
Aufgabe 3: Entwerfen Sie eigene Ideen, wie sie Fake News über den Israel-Palästina-Konflikt im Unterricht behandeln und wie sie Kinder und Jugendliche dafür sensibilisieren können. Lesen Sie als Hintergrundinformation gerne den Artikel des WDR und/oder nutzen Sie die Checkliste des Klett-Verlags.