Inhaltliche Erarbeitung: Katja Fuchs
Dieses Material liefert Ihnen exemplarische Inhalte zur Erstellung Ihrer ersten Storymap. Zunächst gibt es eine kurze thematische Einführung. Jeder Gliederungspunkt bzw. jede Überschrift bezieht sich dann auf eine neue Seite der Storymap. Aus den aufbereiteten Inhalten können Beispiele für die Storymap ausgewählt bzw. durch weitere Inhalte individuell ergänzt und die entsprechenden Orte durch die angegebenen Koordinaten in die Karte eingetragen werden. Inklusive Titel und Quellenverzeichnis umfasst diese Storymap 6 Folien.
Die Geschichte hinter der Karte
Die folgenden Informationen zum Thema „afrikanische Fluchtrouten“ bieten Anknüpfungspunkte für die Gestaltung einer entsprechenden Storymap und der Beantwortung der Frage: Welche Fluchtrouten über das Mittelmeer werden hauptsächlich genutzt? Ausgangspunkte bilden die unterschiedlichen Fluchtrouten über das Mittelmeer. Relevant ist das Thema beispielsweise in den Bereichen Sicherheitspolitik, Friedens- und Konfliktforschung sowie in der Migrations- und Segregationsforschung in den Fächern Politikwissenschaft und Soziologie, da auf keiner anderen Flüchtlingsroute so viele Menschen sterben, wie auf dem Mittelmeer (vgl. euronews 2014).
Titelfolie der Storymap
Titel: Fluchtrouten über das Mittelmeer
Titel der einzelnen Seiten in der Storymap
1. Tödliches Mittelmeer: Hier sterben die meisten Flüchtlinge
Der Sender euronews hat zum Thema Fluchtrouten über das Mittelmeer unterschiedliche Inhalte veröffentlicht. Nachfolgend ist ein Video aufgeführt, das exemplarisch als Einleitung in die Storymap eingebunden werden kann.
Beispielhafte Verlinkung zum Video von | euronews |
Zusammenfassung | Es wird aufgezeigt, dass auf keiner anderen Flüchtlingsroute so viele Menschen sterben wie im Mittelmeer. Das Mittelmeer sei weiterhin die am stärksten fre-quentierte Route der Flüchtlinge, die zum Großteil aus Syrien und Eritrea stammen. 2014 hätten mit etwa 200.000 Flüchtlingen dreimal mehr Menschen als 2011 versucht, das Mittelmeer zu überqueren. |
Titel des Videos | Tödliches Mittelmeer: Hier sterben die meisten Flüchtlinge |
Link zum Video / Quelle | https://www.youtube.com/watch?v=NSnJap2wd7E |
Link zur Vorschau | http://i.ytimg.com/vi/NSnJap2wd7E/hqdefault.jpg |
Koordinatenbezug | Syrien 35.216667°, 38.583333° |
2. Grafiken zu illegalen Grenzüberschreitungen
Frontex und UNHCR haben zum Thema Flüchtlinge im Mittelmeer verschiedene Grafiken erstellt. Nachfolgend sind zwei Grafiken aufgeführt, die in der Storymap mit dem vorangehenden Video (siehe A) verbunden werden können. Dadurch kann verdeutlicht werden, wie begehrt, aber auch wie gefährlich eine Flucht über das Mittelmeer ist.
Grafik 1 zeigt z.B. die Anzahl der illegalen Grenzüberschreitungen im Jahr 2013 auf der zentralen Mittelmeerroute.
Titel der Grafik | Anzahl der illegalen Grenzüberschreitungen im Mittelmeer 2013 |
Link zur Grafik / Quelle | http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/fluechtlinge-mittelmeerroute100~_v-videowebl.jpg |
Koordinatenbezug | Sizilien: 37.566667°, 14.266667° |
Grafik 2 zeigt z. B. die Anzahl der Flüchtlinge über die Meere und die Anzahl der Todesopfer auf diesen Fluchtrouten. Es wird verdeutlicht, dass die meisten Flüchtlinge das Mittelmeer als Fluchtroute wählen und dass deshalb auf dieser Route die meisten Menschen sterben.
Titel der Grafik | Anzahl der Flüchtlinge und Todesopfer bei der Flucht über die Meere |
Link zur Grafik / Quelle | http://www.dtoday.de/cms_media/module_img/1022/511411_1_lightbox_54885930648db.jpg |
Koordinatenbezug | Malta: 35.9°, 14.4° |
3. Einzelne Fluchtrouten über das Mittelmeer
Oliver Pohl (2013) stellt zum Thema Fluchtrouten über das Mittelmeer vier afrikanische Fluchtrouten vor. Diese sind nachfolgend aufgeführt und beschrieben und können somit in die Storymap eingebunden werden.
Die afrikanischen Fluchtrouten
Bei den von Pohl (2013) dargestellten afrikanischen Fluchtrouten handelt es sich um die westafrikanische Route, die westliche Mittelmeerroute, die zentrale Mittelmeerroute und die östliche Mittelmeerroute. Weiterhin kann noch die südöstliche Mittelmeerroute hinzugefügt werden. Sie führt von Ägypten und Griechenland nach Süditalien, um von dort („Apulien- / Kalabrienroute“) in die EU zu gelangen. Viele Flüchtlinge flüchten z.B. zuvor aus der Türkei nach Griechenland (vgl. Süddeutsche Zeitung 2015).
Bildtitel | Fluchtrouten nach Europa |
Link zum Bild / Quelle | http://polpix.sueddeutsche.com/polopoly_fs/1.2265887.1429443454!/httpImage/image.jpg_gen/derivatives/940x600/image.jpg |
Koordinatenbezug | Mittelmeer: 35°, 18° |
Die westafrikanische Route
Die westafrikanische Route beginnt in west- und zentralafrikanischen Ländern (Mali, Ghana, Nigeria und Kamerun), führt weiter an die westafrikanische Küste und von dort auf die Kanarischen Inseln. Die kürzeste Überfahrtroute beginnt an der Küste zwischen Westsahara und Marokko. Seit 2006 verlagert sich die westafrikanische Route immer weiter in Richtung Süden. Neue Startpunkte für die Überfahrt auf die Kanaren sind z.B. Küstenabschnitte in Mauretanien und Westsahara sowie die Küsten des Senegals oder von Gambia (vgl. Pohl 2013).
Bildtitel | Hauptrouten afrikanischer Migranten |
Link zum Bild / Quelle | https://img.nzz.ch/S=W1960/O=75/http://s3-eu-west-1.amazonaws.com/nzz-img/2013/10/08/1.18164362.1381258664.jpg |
Link zum vollständigen Artikel / Quelle | Viele Wege führen nach Lampedusa http://www.nzz.ch/viele-wege-fuehren-nach-lampedusa-1.18164375 |
Koordinatenbezug | Boujdour (Westsahara): 26.126313°, -14.486039° |
Die westliche Mittelmeerroute
Die westliche Mittelmeerroute hat ihren Ursprung in verschiedenen sub-saharischen Staaten Afrikas, vor allem im Niger. Die Route zeichnet sich dadurch aus, dass die unterschiedlichen Startpunkte der Migranten zunächst alle in die Stadt Agadez (Migrationsknotenpunkt in Zentral-Niger) führen. Anschließend ist meistens die Stadt Tamanrasset in Süd-Algerien der nächste Anlaufpunkt. Von dort aus ziehen die Migranten weiter in nordwestliche Richtung nach Marokko. In Marokko angekommen, haben die Migranten die Möglichkeiten, per Boot nach Südspanien bzw. auf die Kanarischen Inseln überzusetzen. Dabei sind die spanischen Städte Ceuta und Melilla als Exklaven der Europäischen Union auf dem afrikanischen Kontinent ein begehrtes Ziel der Migranten (vgl. Pohl 2013).
Bildtitel | Ceuta und Melilla als begehrtes Ziel der Migranten, um nach Spanien überzusetzen |
Link zum Bild / Quelle | http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/spanien700~_v-videowebl.jpg |
Koordinatenbezug | Ceuta (Marokko): 35.886667°, -5.3° |
Die zentrale Mittelmeerroute
Das Einzugsgebiet der zentralen Mittelmeerroute ist groß. Die Migranten begeben sich von Nord-, West-, Ost- und Zentralafrika auf ihren Weg. Auch auf dieser Route ist für Westafrika die Stadt Agadez im Niger ein zentraler Knotenpunkt. Von dort aus wird versucht, auf direktem Weg nach Libyen zu gelangen. Andere Migranten begeben sich zuerst auf die westliche Mittelmeerroute und setzen von dort ihre Reise nach Libyen fort. Im Norden Libyens versuchen die Flüchtlinge auf die italienischen Inseln Lampedusa oder Sizilien oder auf die Insel Malta zu gelangen. Vor allem Flüchtlinge aus den subsaharischen Staaten West- und Zentralafrikas, Ägypten, Äthiopien, Somalia, Sudan und Eritrea nutzen diese Route (vgl. Pohl 2013).
Bildtitel | Der Norden Libyens als Ausgangspunkt, um nach Lampedusa, Sizilien oder auf Malta zu gelangen |
Link zum Bild / Quelle | http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/karte178~_v-videowebl.jpg |
Koordinatenbezug | Sirte (Lybien): 31.186326°, 16.589431° |
Die östliche Mittelmeerroute
Die östliche Mittelmeerroute gewinnt aufgrund der Frontex-Operationen und des verstärkten Grenzschutzes westafrikanischer Staaten zunehmend an Bedeutung. Die Route beginnt in verschiedenen ostafrikanischen Ländern und führt über Ägypten, Jordanien, Libanon und Syrien in die Türkei. Dabei wird Istanbul als Hauptknotenpunkt angesehen. Von der Türkei aus versuchen die Migranten per Boot auf eine der griechischen Inseln bzw. das griechische Festland überzusetzen. Die Hauptherkunftsländer der Migranten auf der östlichen Route sind vor allem Somalia und Eritrea (vgl. Pohl 2013).
Bildtitel | Istanbul als Ausgangspunkt, um nach Griechenland oder auf die griechischen Inseln zu gelangen |
Link zum Bild / Quelle | http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/fluechtlingslaender100~_v-videowebl.jpg |
Koordinatenbezug | Istanbul (Türkei): 41.01°, 28.960278° |
Weitere Informationen zum Thema „Flüchtlingsrouten“ sind z.B. im folgenden ZeitOnline-Dossier zu finden, s. http://zeit.de/politik/2016-04/fluechtlingsrouten-europa-mittelmeer
4. Europäische Flüchtlingspolitik – zwischen Hoffnung und Verzweiflung
Die Süddeutsche Zeitung hat zum Thema Fluchtrouten nach Europa im April dieses Jahres aktuelle Entwicklungen zusammengefasst und veröffentlicht. Nachfolgend ist ein Artikel aufgeführt, der exemplarisch in die Storymap eingebunden werden kann.
Online-Artikel | Routen der Hoffnung, Wege der Verzweifelten 19.04.2015 |
Zusammenfassung | Der Artikel findet seine Relevanz für die Storymap in der Darlegung der unterschiedlichen Fluchtrouten über das Mittelmeer, da sie in diesem Fall mit Flücht-lingszahlen untermauert werden. Weiterhin wird darauf aufmerksam gemacht, wie ge-fährlich eine Flucht über das Mittelmeer mit Schlepperbanden oder privat in Fischerboo-ten ist. Aufgezeigt wird auch, wie verzweifelt die Flüchtlinge sein müssen, um solche Fluchtrouten in Angriff zu nehmen, aber auch wie hoffnungsvoll sie sind, diese Flucht zu überleben. |
Link zum vollständigen Artikel / Quelle | http://www.sueddeutsche.de/politik/europaeische-fluechtlingspolitik-routen-der-hoffnung-wege-der-verzweifelten-1.2259006#2 |
Koordinatenbezug | Lampedusa (Italien) 35.509722°, 12.6° |
5. Quellenverzeichnis