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T06: Impulse auf Exkursionen

LE04: Visualisierungen und sinnliche Impulse

Audiovisuelle und weitere sinnliche Elemente können die Ansprache im Gelände unterstützten, sofern sie als Impulsgeber eingebracht werden. Der Einsatz ist dann am effektivsten, wenn er den Gang ins Gelände ergänzt. Diesbezüglich gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten: Fotos, Literatur in allen Varianten und Posts in sozialen Netzwerken. Zeitgenössische Urkunden, Zeitungsartikel oder Korrespondenzen. In Kunst verarbeitete Ereignisse und Geschichten. Straßenschilder, Statuen, Denkmäler und Gedenktafeln. Kulinarische Spezialitäten und Kuriositäten zum Probieren. Musik, Tonbandaufnahmen oder Radiomitschnitte. Youtube-Videos und Filmausschnitte. Modelle und Miniaturen. Baupläne, Stadtpläne und Karten. Luftbilder und digitale Karten. Webseiten und Wikipediaeinträge. Google Rezensionen, Hashtags und soziale Netzwerke. Storymaps, d.h. digitales kartenbasiertes Storytelling. Nicht alles muss man mitbringen. Manches findet man am Standort, manches ist im Netz zugänglich und kann von den Teilnehmenden mit dem Smartphone vor Ort im Sinne einer augmentierten Realität erkundet werden. Jeder Ort hat seine Geschichte. Aufgabe des/der Guide ist es, den Teil dieser Geschichte herauszuarbeiten, der zum thematischen roten Faden der Exkursion passt und diesen wiederum mit spannenden und passenden Materialien anzufüttern, die die Erzählung unterstützen und nicht von dieser ablenken.

Lerneinheit, Materialien und Aufgabenstellungen wurden im Sommer 2023 entwickelt.

Bei Fragen und/oder Anmerkungen kontaktieren Sie uns bitte per Mail lauffenburger@geo.uni-frankfurt.de.

🕐 Bearbeitungszeit

  • ca. 180 min

👁️‍ Inhalte der Lerneinheit

  • Verschiedene Formen von Visualisierung während einer Exkursion
  • „Sinnliche Impulse“ auf Exkursionen
  • Hybride, geomedial unterstützte Exkursionen

🔋 Voraussetzungen für diese Lerneinheit

  • keine

📂 Materialien

🏁 Lernergebnisse

Nach Abschluss der Lerneinheit können Sie…

  • verschiedene Formen sinnlicher Erfahrungen von geographischen Informationen auf Exkursionen anwenden;
  • die Vor- und Nachteile unterschiedlicher Formen von Visualisierung und weiteren sinnlichen Erfahrungen diskutieren;
  • geeignete Visualisierungen begründet auswählen, die die Interaktion zwischen Tourguide und Teilnehmenden fördern und den Charakter teilnehmer*innenorientierter Übersichtsexkursionen unterstützen;
  • die Bedeutung von sinnlichen Impulsen auf Exkursionen reflektieren und bewerten, wie diese Impulse die Wahrnehmung von Orten beeinflussen können.

📰 Basislektüre

Metadaten dieser Lernressource

AB04-1: Visualisierung

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Diese Redewendung trifft besonders auf Fotos, Karten und Diagramme zu, die in der Lage sind, die Aufmerksamkeit der Teilnahmer*innen zu fokussieren, Wesentliches zu verdeutlichen, Orientierungshilfen zu geben und zu Stellungnahmen und Reaktionen zu ermuntern. Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie wir diese visuellen Hilfsmittel nutzen können. Die folgenden Aufgaben werden Sie dazu befähigen verschiedene Visualisierungstechniken anzuwenden.

Teil I: Visualisierung

  1. Setzen Sie sich anhand von M04-1 mit den Tipps und Kniffen für Visualisierungen und den „Dont's“ auseinander.
  2. Erläutern Sie welche Vorteile Fotos und Karten zur visuellen Anreicherung einer „wohlfeilen Ansprache im Gelände“ bei einer teilnehmer*innenorientierten Exkursion haben?
  3. Wählen Sie eine (digitale) Karte für einen Exkursionsstandort (siehe Lerneinheit 2) aus und identifizieren Sie eine besonders geeigneten Darstellungsform (Satellitenbild, topographische Karte ect.). Erläutern Sie, warum diese Darstellungsform besonders geeignet ist.
  4. Wählen Sie einen Alltagsgegenstand aus (z. B. ein Straßenschild, ein Denkmal oder ein Wappen), der auf der Exkursionsroute liegt (siehe Lerneinheit 2) und erklären Sie, wie dieser Gegenstand in die „geographische Erzählung“ der Exkursion integriert werden kann.
  5. Setzen Sie sich mit der Storymap zur Exkursion Stadtklima Frankfurt auseinander und diskutieren Sie die Vor- und Nachteile beim Einsatz einer Storymap während einer Exkursion.

Teil II: Sinnliche Impulse

  1. Setzen Sie sich anhand von M04-2 mit den Möglichkeiten sinnlicher Impulse auf einer Exkusion sowie deren Handhabung auseinander.
  2. Erarbeiten Sie einen „sinnlichen“ Impuls im Zusammenhang mit dem Thema Stadtklima. Welcher Impuls würde sich eignen, was benötigen Sie zur Vorbereitung und wie sollte man mit dem Impuls in der Gruppe umgehen?
  3. Recherchieren Sie mit Hilfe von Hashtags in den sozialen Medien nach drei Posts, die sich auf einen bestimmten Exkursionsstandort beziehen (siehe Leineinheit 2). erläutern Sie, welche Diskussionsanlässe die von Ihnen ausgewählten Posts auf der exkursion eröffnen.
  4. Recherchieren Sie im Internet nach Musik, die spezifische geographische Orte, Stadtteile oder geographische Ereignisse thematisieren. Bewerten Sie anschließend, welches Potential Musik als Ausdruck des lokalen Lebens oder von räumlichen Problemen auf Exkursionen hat, um Orte und Geographie erlebbar zu machen.

M04-1: Visualisierung

Übersicht Visualisierungen

  • Fotos, Stiche, in Kunst verarbeitete Ereignisse
  • (digitale) Karten, Stadtpläne, Skizzen, Luftbilder
  • alte Dokumente, Verzeichnisse, Urkunden
  • Statistiken, Diagramme
  • Straßenschilder, Statuen, Denkmäler, Gedenktafeln
  • Gesteinsformationen, Pflanzen
  • Modelle, Miniaturen

Tipps und Kniffe für Visualisierungen auf Exkursionen

Impuls Handhabung
Karten möglichst klare Ausschnitte wählen, sollten einfach und schnell zu überblicken sein, Quelle angeben
Fotovergleich Perspektive des Fotos sollte mit der Blickrichtung der Gruppe übereinstimmen; Aufnahmejahr aufschreiben; ggf. auf Standpunkt der Gruppe hinweisen
Karikaturen Quelle angeben
Diagramme sprechende Farben; klare und einfache Darstellung
Zeitperioden je Epoche unterschiedliche Farben verwenden
„Spurenlesen“ Einbezug alltagsweltlicher Gegenstände wie Straßenschilder, Denkmäler, Wappen
Zeitungsausschnitte; Flugblätter mit Quellenangabe und Erscheinungsdatum zeigen, Kernaussagen vorlesen, ggf. verschiedene Positionen anhand verschiedener Artikel/Flugblätter darstellen
Amtliche Texte (z. B. Gesetze) Kernaussagen auf Textdiagramm, DIN A 3, Quellenangabe
Mit Kreide auf Asphalt zeichnen leuchtende, selbstsprechende Farben; möglichst dunkler Asphalt als Untergrund
Historische Originale/Modelle im Museum lohnt sich der Zeitaufwand in Relation zum Nutzen für das Thema des Rundgangs? Kann die ganze Gruppe das Objekt sehen?

Quelle: Glasze, G. & F. Weber (2012): Exkursionsdidaktik. Erlanger Skripte zum Geographiestudium Bd. 2, Erlangen: Institut für Geographie, S.19.

Dont`s

  • kleinteilige Sachverhalte, die höchstens die erste Reihe erkennen kann, visuell darstellen
  • sagen: „Wie ihr hier erkennen könnt …“, wenn kaum jemand etwas entziffern kann
  • Materialien „herumgeben“ – dies lenkt die Aufmerksamkeit von Ihren Impulsen bzw. den zentralen Diskussionen ab
  • Inhalte zeigen, die nicht angesprochen werden
  • keine Quellen angeben

Quelle: Glasze, G. & F. Weber (2012): Exkursionsdidaktik. Erlanger Skripte zum Geographiestudium Bd. 2, Erlangen: Institut für Geographie, S.18.

M04-2: Sinnliche Impulse

Übersicht "sinnliche" Impulse auf Exkursionen

Impuls Handhabung
Belletristik vorlesen ruhige Orte, nach Möglichkeit mit Sitzmöglichkeit aufsuchen,
Quelle angeben
Musik vorspielen z. B. Liedgut über bestimmte Stadtteile, über lokale historische Ereignisse, über
Lokalpersönlichkeiten, ruhige Orte – nicht andere Leute stören
Probieren z. B. Weinprobe, Trauben, Früchte, Pflanzen aller Art: auf Verträglichkeit achten
Tasten z. B. Baumstämme, Baumaterialien, Barfußpfade: ggf. Reinigungsmöglichkeiten
beachten
Proben (Wasser/Boden) analysieren nur möglich, wenn es schnell, zuverlässig und unkompliziert geht sowie anschaulich präsentiert wird (für die ganze Gruppe Ergebnis sichtbar)
Eigenaktivität fordern
(Sammeln, Zählen,
kurze Passanten-
befragungen)
präzise, eindeutige „Arbeitsanweisungen“ geben; Zeitaufwand nicht unterschätzen; wie werden die Ergebnisse verwendet?
Modellieren für alle Teilnehmer*innen sichtbar

Quelle: Glasze, G. & F. Weber (2012): Exkursionsdidaktik. Erlanger Skripte zum Geographiestudium Bd. 2, Erlangen: Institut für Geographie, S.19.

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