In dieser Lerneinheit setzen Sie sich mit formalen Partizipations-möglichkeiten auseinander und grenzen informelle von diesen ab. Sie erarbeiten deren spezifische Eigenschaften, betrachten kritisch ihre Vor- und Nachteile. Darüber hinaus lernen Sie Möglichkeiten zur formalen und informellen Beteiligung mit digitalen Geomedien kennen. Ausgehend davon nehmen Sie mit Hilfe des Bürger*innebeteiligungsportals “Frankfurt fragt mich” eine Einordnung des Partizipationspotenzials am Projekt „Frankfurt Nordwest – Neuer Stadtteil der Quartiere“ hinsichtlich formeller bzw. informeller Beteiligung vor.
Lerneinheit, Materialien und Aufgabenstellungen wurden im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes DiGeo- Generalisierbarkeit und Transferierbarkeit digitaler Fachkonzepte am Beispiel mündiger digitaler Geomediennutzung in der Lehrkräftebildung im März 2021 von Melanie Lauffenburger und Magdalena Liebe entwickelt.
Bei Fragen und/oder Anmerkungen kontaktieren Sie uns bitte per Mail unter: lauffenburger@geo.uni-frankfurt.de.
Nach Abschluss der Lerneinheit können Sie…
„Die Beteiligung von Bürger[*inne]n und der Öffentlichkeit insgesamt ist institutioneller Bestandteil einer jeden demokratisch legitimierten Stadtplanung – oder sollte es zumindest sein“ (Streich, 2011). In Deutschland und in vielen europäischen Nachbarländern, ist Bürger*innenbeteiligung in bestimmten Prozessen gesetzlich vorgeschrieben. So verpflichten in räumlichen Planungsprozessen das § 3 Baugesetzbuch sowie die Bauleitplanung und Raumordnungsverfahren zur Beteiligung von Bürger*innen. Diese, im Allgemeinen als formale Partizipation beschriebene Art der Bürger*innenbeteiligung zeichnet sich durch eine Vorgabe der Beteiligungsverfahren selbst sowie des Beteiligungszeitpunktes aus. Charakteristisch ist zudem die top-down-Initiierung der Verfahren durch die zuständigen Behörden oder Institutionen. Im Gegensatz dazu beruht die informelle Partizipation auf dem Interesse der Bürger*innen, an Aushandlungs- und Entscheidungsprozessen sowie der Gestaltung des öffentlichen Raumes und Lebens teilzuhaben. Informelle Partizipationsverfahren werden in der Regel von Bürger*innen selbst bottom-up initiiert und können sowohl one-way als auch dialogorientiert ausgerichtet sein.