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LE02: Standortkonzeption

Szenario: Das Thermometer zeigt 26°C. Vor dem Petersdom hat sich in der prallen Sonne eine Gruppe von ca. 30 Personen versammelt. Eine Person spricht zu der Gruppe. Im Halbkreis stehend und sitzend verdecken sich die Personen gegenseitig. Manche hören zu, einzelne unterhalten sich. Einige halten Papiermaterial in den Händen. Weniger als ein Drittel setzt sich mit dem Material auseinander. Manchen erscheint es sinnvoller, dieses als Sonnenschutz zu nutzen. Die Situation erweckt den Eindruck von einer Exkursion bzw. Studienfahrt, die ebendiesen Standort auf dem Petersplatz für eine wohlfeile Ansprache im Gelände bzw. ein Referat ausgewählt hat. Insgesamt scheinen die Teilnehmenden jedoch wenig motiviert zu sein, der Ansprache zu folgen.

Abbildung 1: Ansprache vor dem Petersdom in Rom bei 26°C in der Sonne (Bild: Detlef Kanwischer)

Exkursionsteilnehmer*innen und Tourguides sind solche Situationen sicherlich bekannt. Nicht immer lassen sie sich vermeiden. Für die Wissensvermittlung sind sie jedoch eher ungeeignet. Doch wie können solche Situationen bestmöglich vermieden werden? Mit anderen Worten: Wodurch zeichnen sich geeignete Exkursionsstandorte aus und wie können diese als Lernorte teilnehmer*innenorientierter Übersichtsexkursionen aufbereitet werden?

Von zentraler Bedeutung sind hierbei die Auswahl und die didaktische Aufbereitung einzelner Standorte zu Lernorten teilnehmer*innenorientierter Übersichtsexkursionen. Wenngleich Thema und Frage- oder Problemstellung den inhaltlichen Rahmen einer Exkursion bilden, stehen und fallen Exkursionen mit ihren Standorten. Exemplarität und Aussagekraft „allein“ machen einen Ort jedoch noch nicht zu einem geeigneten Exkursionsstandort. Unabhängig von dem Exkursionstyp müssen geeignete Standorte über Rahmenbedingungen bzw. „Must-Haves“ wie ausreichend Platz, Ruhe, Schatten, Wetterschutz und (bestenfalls) Toiletten verfügen. Sie müssen zum Thema, dem roten Faden und der übergeordneten Frage- bzw. Problemstellung der Exkursion passen, Diskussion anregen, sich in die Dramaturgie der Exkursion einfügen und entlang eines roten Fadens miteinander verbunden werden.

Lerneinheit, Materialien und Aufgabenstellungen wurden im Sommer 2023 entwickelt.

Bei Fragen und/oder Anmerkungen kontaktieren Sie uns bitte per Mail lauffenburger@geo.uni-frankfurt.de.

🕐 Bearbeitungszeit

  • ca. 180 min

👁️‍ Inhalte der Lerneinheit

  • Entwicklung einer übergeordneten Frage- oder Problemstellung
  • Must-Haves geeigneter Exkursionsstandorte
  • Auswahl und didaktische Aufbereitung von Exkursionsstandorten
  • Verknüpfung von Exkursionsstandorten entlang eines roten Fadens

🔋 Voraussetzungen für diese Lerneinheit

  • keine

📂 Materialien

🏁 Lernergebnisse

Nach Abschluss der Lerneinheit können Sie …

  • eine handlungsleitende Frage- oder Problemstellung für eine teilnehmer*innenorientierte Überblicksexkursion entwickeln;
  • ausgehend davon geeignete Exkursionsstandorte, d.h. solche, die die Must-Haves berücksichtigen, identifizieren;
  • die identifizierten Standorte anhand der Planungsmatrix zu Lernorten ausarbeiten;
  • die Lernorte entlang des thematischen roten Fadens und der leitenden Frage- oder Problemstellung sinnvoll strukturieren;
  • die Lernorte miteinander in Beziehung setzen.

📰 Basislektüre

Glasze, G. & F. Weber (2012): Exkursionsdidaktik. Erlanger Skripte zum Geographiestudium Bd. 2, Erlangen: Institut für Geographie. S. 9-13.

Metadaten dieser Lernressource

courses/workshops/tourguide/lerneinheit/le02.txt · Zuletzt geändert: 2023/09/11 07:44 von stezi