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LE04: Intro_Spatial Citizenship
Nachdem Sie sich in der ersten Lerneinheit eine kurzes Video zum Thema Spatial Citizenhip angeschaut haben, setzen Sie sich in dieser Lerneinheit mit einem Basistext der Bildungskonzeption „Spatial Citizenship“ auseinander und reflektieren den Ansatz.
Inhalte der Lerneinheit
- Bildungskonzeption „Spatial Citizenship“: theoretische Annahmen, Kompetenzen und Implementierung im Erdkundeunterricht
- Räumliche Aneignung bei Kindern und Jugendlichen im Kontext der Nutzung digitaler Geomedien.
Materialien
Lernergebnisse und Kompetenzen
- Sie können die theoretischen Grundannahmen des Spatial Citizenship-Ansatzes erläutern.
- Sie können die Möglichkeiten sowie die Vor- und Nachtteile von digitalen Geomedien als Mittel zur Partizipation in räumlichen Diskursen diskutieren.
- Sie können Ihre eigene (Lehrer/-innen)Rolle im Sinne eines „Spatial Citizen“ reflektieren.
Ziele der Bildungskonzeption "Spatial Citizenship"
Die gesellschaftliche Relevanz von Geoinformationstechnologie geht mit der Frage einher, welche Fähigkeiten, Inhalte und Anwendungen im Bereich digitaler Geomedien im Bildungsgeschehen zu welchem Zeitpunkt thematisiert werden sollten. Der Spatial Citizenship-Ansatz verweist dabei auf die Notwendigkeit, schulische Bildung im Bereich Lernen mit Geoinformation bereits frühzeitig im biographischen Bildungsverlauf auf die Entwicklung von Schüler/-innen im Sinne von Spatial Citizens auszurichten, damit digitale Geomedienanwendungen später nicht nur als „Black Boxes“ angesehen werden, sondern tatsächlich auch hinsichtlich einer mündigen Nutzung in Wert gesetzt können. In diesem Zusammenhang fokussiert Spatial Citizenship einerseits auf das Potenzial der veränderten technologischen Möglichkeiten einer Web2.0-basierten medialen Geoinformationsverarbeitung im „Post-GIS-Zeitalter“ . Andererseits, und hieraus generiert sich der innovative Wesensgehalt dieses Ansatzes, sollen Individuen zu einer aktiven, geomedialen Produktion und Kommunikation ihrer eigenen oder mehrheitlich getragener, kollektiver Sichtweisen auf Umwelt und Raum befähigt werden, anstatt medienwirksam verbreitete räumliche Repräsentationen Dritter lediglich passiv, d.h. nicht-reflexiv, zu konsumieren. Aus gesellschaftlicher Sicht eröffnet sich hierdurch die Chance, mehrheitlich über „Expertensysteme“ produzierte Raum(be)deutungen in einen offenen Diskurs zu den vielfältigen, konkurrierenden räumlichen Perspektiven zu setzen, die sich aus der Bedeutungszuweisung des Einzelnen an das Physisch-Materielle ergeben.
Basislektüre
Hungry Minds
- Schulze, U., Gryl. I., und D. Kanwischer (2015): Spatial Citizenship – Zur Entwicklung eines Kompetenzstrukturmodells für eine fächerübergreifende Lehrerfortbildung. Zeitschrift für Geographiedidaktik 43 (2): 139–164.
- Gryl, I. und T. Jekel (2012): Re-centering GI in secondary education: Towards a spatial citizenship approach. Cartographica 47(1): 18-28.
- Felgenhauer, T. und D. Quade (2012): Society and Geomedia - Some Reflections from a Social Theory Perspective. In Car, D., Strobl, J., Jekel, T. und G. Griesebner (Hrsg.): GI_Forum 2012: Geovisualistion, Society and Learning: 74-82. Berlin (Wichmann).