Inhaltsverzeichnis
LE02: Spatial Citizenship und Partizipation
In dieser Lerneinheit setzen Sie sich zunächst theoretisch mit der Bildungskonzeption Spatial Citizenship auseinander. Im Fokus dessen steht die Frage danach, wie es um Ihre eigene Nutzung digitaler Geomedien und Ihr Bewusstsein für das breite Partizipationsangebot des Web 2.0 steht. Schließlich bedarf die Produktion und Konsumtion digitaler Geomedien sowie deren Nutzung zur Teilhabe an politischen und gesellschaftlichen Aushandlungs- und Entscheidungsprozessen spezifischer Fähigkeiten. Diese gilt es im Kontext von Schule und Universität gezielt zu fördern. Vor diesem Hintergrund reflektieren Sie Ihre Fähigkeiten zur mündigen Nutzung digitaler Geomedien. Abschließend analysieren Sie, ob Sie ein Spatial Citizen sind.
Lerneinheit, Materialien und Aufgabenstellungen wurden im Rahmen des vom BMBF geförderten Verbundprojektes DiGeo- Generalisierbarkeit und Transferierbarkeit digitaler Fachkonzepte am Beispiel mündiger digitaler Geomediennutzung in der Lehrkräftebildung im März 2021 von Melanie Lauffenburger und Magdalena Liebe entwickelt.
Bei Fragen und/oder Anmerkungen kontaktieren Sie uns bitte per Mail unter: lauffenburger@geo.uni-frankfurt.de.
🕐 Bearbeitungszeit
- ca. 90 min
👁 Inhalte der Lerneinheit
- Bildungskonzeption „Spatial Citizenship“: theoretische Annahmen, Kompetenzen und Implementierung im Geographieunterricht
- Räumliche Aneignung von Kindern und Jugendlichen im Kontext der Nutzung digitaler Geomedien
📂 Materialien
🗺 digitale Geomedien
- Standortübermittlung via Messengerdienste
🏁 Lernergebnisse
Nach Abschluss der Lerneinheit können Sie…
- Die theoretischen Grundannahmen des Spatial Citizenship-Ansatzes erläutern.
- Die Möglichkeiten sowie die Vor- und Nachtteile von digitalen Geomedien als Mittel zur Partizipation in räumlichen Diskursen diskutieren.
- Ihre eigene (Lehrer*innen)Rolle im Sinne eines „Spatial Citizen“ reflektieren.
Ziele der Bildungskonzeption "Spatial Citizenship"
Die gesellschaftliche Relevanz von Geoinformationstechnologie geht mit der Frage einher, welche Fähigkeiten, Inhalte und Anwendungen im Bereich digitaler Geomedien im Bildungsgeschehen zu welchem Zeitpunkt thematisiert werden sollten. Der Spatial Citizenship-Ansatz verweist dabei auf die Notwendigkeit, schulische Bildung im Bereich Lernen mit Geoinformation bereits frühzeitig im biographischen Bildungsverlauf auf die Entwicklung von Schüler*innen im Sinne von Spatial Citizens auszurichten, damit digitale Geomedienanwendungen später nicht nur als „Black Boxes“ angesehen werden, sondern tatsächlich auch hinsichtlich einer mündigen Nutzung in Wert gesetzt werden können. In diesem Zusammenhang fokussiert Spatial Citizenship einerseits auf das Potenzial der veränderten technologischen Möglichkeiten einer Web2.0-basierten medialen Geoinformationsverarbeitung im „Post-GIS-Zeitalter“. Andererseits, und hieraus generiert sich der innovative Wesensgehalt dieses Ansatzes, sollen Individuen zu einer aktiven, geomedialen Produktion und Kommunikation ihrer eigener oder mehrheitlich getragener, kollektiver Sichtweisen auf Umwelt und Raum befähigt werden, anstatt medienwirksam verbreitete räumliche Repräsentationen Dritter lediglich passiv, d.h. nicht-reflexiv, zu konsumieren. Aus gesellschaftlicher Sicht eröffnet sich hierdurch die Chance, mehrheitlich über „Expertensysteme“ produzierte Raum(be)deutungen in einen offenen Diskurs zu den vielfältigen, konkurrierenden räumlichen Perspektiven zu setzen, die sich aus der Bedeutungszuweisung des Einzelnen an das Physisch-Materielle ergeben. In der Frage nach der Förderung partizipativer Fähigkeiten, die das Seminar adressiert, ist der Spatial Citizenship-Ansatz handlungsleitend.
📰 Basislektüre
📚 Hungry Minds
- Schulze, U., Gryl. I., & Kanwischer, D. (2015). Spatial Citizenship – Zur Entwicklung eines Kompetenzstrukturmodells für eine fächerübergreifende Lehrerfortbildung. Zeitschrift für Geographiedidaktik 43 (2): 139–164.
- Gryl, I., & Jekel, T. (2012). Re-centering GI in secondary education: Towards a spatial citizenship approach. Cartographica 47(1): 18-28.